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Blizzen: Genesis Reversed (Review)

Artist:

Blizzen

Blizzen: Genesis Reversed
Album:

Genesis Reversed

Medium: CD/LP
Stil:

Heavy Metal / Speed Metal

Label: High Roller Records / Soulfood
Spieldauer: 49:59
Erschienen: 27.05.2016
Website: [Link]

Im deutschen Underground tut sich bereits seit geraumer Zeit wieder etwas, besonders wenn es um klassischen, 80er-beeinflussten Metal geht. Viele der Vertreter dieser Bewegung wie STALLION oder ATTIC mögen nicht unbedingt übermäßig eigenständig sind, aber heben sich doch zumindest jeweils klar voneinander ab und in diesen Bereich fallen auch BLIZZEN. Diese schaffen auf ihrer ersten Full-length den Spagat dazwischen, stilistisch klar in den 80ern verwurzelt zu sein und dabei trotzdem nicht altbacken oder reaktionär zu klingen ziemlich problemlos. Gab es auf der 2015er-EP "Time Machine" schon einige sehr starke Songs, so setzt sich dieser Trend auf "Genesis Reversed" klar fort.

Das Album beginnt mit einem stimmungsvollen Akustik-Intro, auf das der starke Opener "Trumpets of the Gods" folgt. Man hört natürlich hier bereits die größten Einflüsse der Hessen heraus, gleichzeitig aber auch ihr Gespür für starke Hooklines und gekonntes Songwriting. Besonders positiv ist, dass die Band es schafft die Energie ihrer Live-Auftritte auch im Studio einzufangen. Dies merkt man besonders bei einem Stück wie dem eher im Midtempo gehaltenen "The Beast Is on Your Back", das vor allem bei Konzerten sein komplettes Potential entfalten wird. Das erste große Highlight folgt dann allerdings mit "Hounded for Good". Das Intro und Teile des Chorus erinnern zwar ordentlich an RUNNING WILD, aber das muss ja nichts Schlechtes sein, wenn man sich an der richtigen Bandphase orientiert. Das Spannendste ist hier sowieso die Strophe, da BLIZZEN ein Kunststück gelingt, das seit den 80ern nicht mehr vielen Metalbands geglückt ist: Die Strophe ist nicht bloß Mittel zum Zweck, nicht bloß da um den Chorus vorzubereiten oder herauszuheben, stattdessen liefert man auch hier im Gedächtnis bleibende Gesangsmelodien. Diese strahlen eine Art melancholische Aufbruchsstimmung aus; ein Merkmal, dass die Band schon auf "Time Machine" gut zu Gesicht stand und beinahe eine Verbindung zur "Somewhere in Time"-Phase von IRON MAIDEN herstellt.

MAIDEN standen hier sowieso desöfteren mal Pate. Das Eröffnungsriff von "Gone Wild ist hier besonders zu nennen (wobei man hier den Assoziationsumweg über "Daze of Avalon" von METAL INQUISITOR gehen könnte, an den das Riff durchaus erinnert), aber wenn man mal ehrlich ist, dann wird man wenige klassische Metalbands finden, die sich nicht schon einmal Steve Harris & Co. bedient haben. Das macht auch überhaupt nichts, da BLIZZEN trotz klar erkennbarer Einflüsse einfach starke Songs mitbringen, die insbesondere durch die Vocals von Daniel Stecki eine eigene Note haben. Mit "Devil in Disguise" sowie dem im Mittelteil THIN LIZZY ("Emerald" anyone?) Tribut zollenden "Bestride the Thunder" finden sich nämlich auch in der zweiten Albumhälfte ordentliche Highlights.

FAZIT: Wer auch 2016 noch nach qualitativ hochwertigem klassischem Metal sucht, ist vermutlich sowieso schon mal auf den Namen BLIZZEN gestoßen. Anhand von "Genesis Reversed" kann man dem geneigten Suchenden nur empfehlen das weiter zu verfolgen. Wer zudem bereits Spaß an der Vorgänger-EP hatte, kommt um das Album sowieso nicht rum. Letztlich gibt es wenig zu kritisieren. Einerseits muss man doch festhalten, dass einige Songs etwas lang geraten sind, was auf die Gesamtspielzeit zu ein paar Längen geführt hat und (wobei das nicht wirklich schlimm ist) es fehlt der eine klare Überhit wie "Time Machine" fraglos einer war. Letztlich tut aber auch das der Klasse des Albums kaum einen Abbruch.

Lukas Heylmann (Info) (Review 5000x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Intro - Anthem to a Distant Star
  • Trumpets of the Gods
  • Masters of Lightning
  • The Beast Is on Your Back
  • Hounded for Good
  • Genesis Reversed
  • Gone Wild
  • The World Keeps Still
  • Devil in Disguise
  • Bestride the Thunder
  • Skid into Death

Besetzung:

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